Dienstag, 15. Januar 2019

[Rezension] Der 1000-jährige Junge

384 Seiten
16,00 € / 10,99 €
Hardcover / eBook

Der Wunsch nach ewigem Leben ist so alt wie die Menschheit – aber nach tausend Jahren muss es auch mal genug sein, findet Alfie Monk.
Die Wikinger in England? Alfie erinnert sich, als wäre es gestern gewesen. In den letzten tausend Jahren hat er als ewig Elfjähriger so einiges erlebt. Doch als seine Mutter, eine Nimmertote wie er, bei einem tragischen Unfall doch stirbt, muss er sein abgeschottetes Leben aufgeben und sich der modernen Welt stellen – inklusive Smartphones und Schulfieslingen.
Zum Glück kann er sich auf seine neuen Freunde Aidan und Roxy verlassen, denn die Mission, die nun auf ihn wartet, birgt jede Menge Abenteuer: Er muss einen Weg finden, sein ewiges Leben loszuwerden.


Alfie Monk ist über tausend Jahre alt, denn er ist ein Nimmertoter. Gemeinsam mit seiner Mutter hat er die Jahrhunderte zusammen gelebt und das ein oder andere geschichtsträchtige Ereignis hautnah miterlebt. Doch dann stirbt seine Mutter bei einem tragischen Unfall und Alfie steht plötzlich ganz alleine da. Zum Glück nicht ganz alleine denn seine neuen Freunde Aidan und Roxy stehen ihm in dieser Zeit zur Seite. Gemeinsam versuchen die Freunde an die letzte "Lebensperle" heranzukommen. Diese würde es Alfie nämlich ermöglichen, genau wie alle anderen Menschen, normal zu altern und irgendwann zu sterben.

Ich wollte schon lange ein Buch von Ross Welford lesen. Als ich dann auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, konnte ich nicht länger widerstehen, da ich die Vorstellung von einem 1000-jährigen Jungen recht faszinierend fand.

Zu Beginn lernt der Leser auch gleich den Jungen Alfie kennen und erfährt, wie es dazu kommen konnte, dass er ein Nimmertoter (ein Mensch der niemals altert) ist. Spannend an dem Szenario fand ich dabei, dass die Nimmertoten zwar nicht altern können, aber dennoch, genau wie andere Menschen, an einer Krankheit oder an einer Verletzung sterben können.

Schnell wird einem klar, was für eine enge Beziehung Mutter und Sohn über all die Jahrhunderte geführt haben. Schließlich hatten die beiden nur einander. Freunde gab es nur ganz wenige, da das Geheimnis der Beiden viel zu groß war um es jemand anderem anzuvertrauen.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Alfie und dem Jungen Aidan erzählt. Bei wechselnder Perspektive steht über dem nächsten Kapitel der Name des Jungen der nun seine Geschichte erzählt. Dabei fand ich es etwas unglücklich, dass die darauf folgenden Kapitel (aus der Sicht des jeweiligen Jungen) dann ohne Namensangabe versehen sind. Liest man das Buch in einem Zug hat man keine Probleme damit zu wissen, welcher Junge gerade erzählt. Legt man jedoch längere Pausen ein, so muss man sich am Anfang eines Kapitels immer kurz orientieren, welcher Junge denn nun gerade berichtet.

Zudem wird nicht nur die Perspektive gewechselt, auch springen wir gemeinsam mit Alfie immer wieder in die Vergangenheit. Mich haben diese Zeitsprünge teilweise ein wenig aus der Geschichte herausgerissen. Obwohl ich es natürlich furchtbar spannend fand, mehr von Alfies Vergangenheit zu erfahren. Denn diese Vergangenheit spielt auch für die Zukunft eine wichtige Rolle.

Die Geschichte ist sehr abwechslungsreich und unterhaltsam geschrieben. Ständig passiert etwas neues - sei es in der Vergangenheit oder in der Gegenwart.
Gegen Ende hin wurde es mir stellenweise aber etwas zu viel des Guten. Dies liegt an der Tatsache, dass Alfie anfängt zu klauen und zu stehlen um an die wichtige Lebensperle zu gelangen. Dabei kommt er auch immer mit einem blauen Auge davon. Ich mochte die Botschaft nicht, die den Kindern und Jugendlichen damit vermittelt wird.

Da Alfie bisher sehr zurückgezogen gelebt hat, hat er ganz eigene Ansichten auf manche Dinge. So kommt es zu lustigen Szenen, z. B. wenn es darum geht, dass Alfie kein Handy besitzt und das dies für Kinder in seinem Alter nur schwer verständlich ist.
Zudem hat Alfie aufgrund seiner vielen Lebensjahre eine sehr altkluge Ansicht, die für Außenstehende doch etwas komisch wirkt, da Alfie schließlich erst 11 Jahre alt sein soll.


Mein erstes Buch von Ross Welford hat mich gut unterhalten. Dies liegt schon alleine an der sehr faszinierenden Thematik. Gerade die Sprünge in die Vergangenheit fand ich sehr spannend, dennoch haben sie mich auch teilweise aus der eigentlichen Geschichte herausgerissen. Zudem gefiel es mir nicht, was für eine Botschaft in Bezug auf Klauen und Stehlen den Kindern und Jugendlichen stellenweise vermittelt wurde.
Knappe 4 von 5 Hörnchen.



Reihe
Hierbei handelt es sich um einen Einzelband.

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

10 Kommentare :

  1. Hallöchen Sandra =)

    das ist ja eine interessante Geschichte. Ich kenne den Autor bereits von "Zeitreise mit Hamster".
    Sowohl dein positiver Eindruck als auch deine negativen Anmerkungen machen mich neugierig. Ich pack das Buch mal auf meine Wunschliste. Danke für's vorstellen!

    LG
    Anja

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    1. Huhu Anja,

      die Idee hat mich auch wahnsinnig fasziniert und da ich unbedingt mal ein Buch vom Autor lesen wollte, musste ich jetzt einfach zuschlagen :-) Ich denke, wenn dir Zeitreise mit Hamster gefallen hat, wirst du auch mit diesem Buch deine Freude haben. Ich bin gespannt, ob es bei dir einziehen darf. :-)

      Liebe Grüße
      Sandra

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  2. Hallo liebe Sandra,

    das ist mal eine sehr interessante Geschichte, ich könnte mir nicht vorstellen, 1000 Jahre alt zu werden, ich glaube ja nicht, dass das erstrebenswert ist. So kann ich Alfies Wunsch total gut nachvollziehen. Ist es denn realistisch, so wie sich Alfie verhält? Es ist ja das eine, nicht das moderne Leben zu kennen, aber der andere Aspekt ist, dass er einfach sehr "weise" sein müsste, weil er schon so viel Erfahrung in seinem Leben gesammelt hat.

    Liebe Grüße
    Desiree

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    1. Hey liebe Desiree,

      den Spagat hat der Autor ganz toll hinbekommen. Alfie verhält sich meistens so, wie ich mir einen 1000-jährigen Jungen vorgestellt hätte. Und es wird auch gut erklärt, dass Alfie und seine Mutter immer unter den Menschen gelebt haben, aber einfach nur oft umziehen mussten, damit niemand merkt, dass sie altern. So war Alfie auch immer auf dem neuesten Stand der Dinge.
      Und ich finde es ebenfalls nicht erstrebenswert so alt zu werden. Richtig schlimm wird es für Alfie dann als seine Mutter stirbt und er ganz alleine ist - ein beunruhigender Gedanke.

      Liebe Grüße
      Sandra

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  3. Hallo Lieblings-Sandra <3,

    ich stelle mir das Leben von Alfie und seiner Mutter sehr schwierig vor, wenn man ein so großes Geheimnis bewahren muss. Vom Cover her spricht mich die Geschichte nicht wirklich an und ich wäre wahrscheinlich im Buchladen daran vorbei gelaufen.

    Zunächst gefiel mir der Beginn deiner Rezi, aber spätestens ab deiner Kritikpunkte war mir klar, dass ich wohl eher Abstand davon nehme.

    Trotzdem freut es mich, dass dich das Buch begeistern konnte.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Hey Lieblings-Uwe, <3

      das Leben war auch alles andere als einfach. Gerade weil man niemanden in sein Geheimnis einweihen darf und somit auch keine Freunde findet. Gerade Alfie tat mir da oftmals leid.
      Hast du von dem Autor schon ein Buch gelesen?

      Liebe Grüße
      Sandra

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    2. Nein, vom Autor habe ich noch nichts gelesen. Hier werde ich aber mal stöbern gehen ;)

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  4. Huhu liebste Sandra, <3

    ich mag es, dass der Autor immer so gute und vor allem sehr unterschiedliche Ideen für seine Bücher hat, darum finde ich es immer schön, wenn wir die Bücher des Autors auf der Messe vorgestellt bekommen. Schade, dass Alfie sich so zum negativen entwickelt und stiehlt, die Botschaft finde ich für Kinder auch bedenklich. Auch das mit der fehlenden Namensangabe ist ja doof. Der Rest klingt aber wirklich gut.

    Liebste Grüße,
    Ally

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    1. Huhu Ally-Schatz, <3

      das gefällt mir am Autor auch wahnsinnig gut. Ich finde, die Ideen sind auch immer so schön außergewöhnlich und besonders. Und mir geht es auch so, dass ich mir auf der Messe immer neugierig anhöre, um was es in seinem nächsten Buch gehen wird.

      Liebe Grüße
      Sandra

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