Mittwoch, 22. Juli 2020

[Rezension] Jäger in der Tiefe

ab 11 Jahren
120 Seiten
10,95
Hardcover

Tono lebt auf Bangka, einer echten Schatzinsel, denn hier gibt es so viel Zinn in der Erde wie sonst nirgends auf der Welt. Tag für Tag muss Tono in der Zinn-Mine seines Onkels schuften und nach dem wertvollen Edelmetall tauchen. Tonos einzige Flucht sind die alten Comics seines Vaters. So kann er in die Welt der Superhelden abtauchen und die schreckliche Mine vergessen. Wenn er doch nur selbst Superkräfte hätte! Als Tono eines Tages einen schimmernden roten Stein in der Tiefe am Meeresboden entdeckt, ahnt er noch nicht, dass dieser sein Leben für immer verändern wird.

Tonos Alltag ist jeden Tag ein Leben auf Messerschneide. Denn gemeinsam mit seinem Onkel und seinem Cousin macht er sich auf die Jagd nach dem begehrten Zinn, welches für die Funktionalität von Handys benötigt wird. Als eines Tages eine der Zinnminen einstürzt und Tono unter sich begräbt, müsste dies eigentlich das Ende für Tono sein. Doch dank eines roten Steins überlebt er. Hat der Stein etwa magische Fähigkeiten?

Ich muss gestehen, dass ich mit ein wenig anderen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Ich habe nicht gedacht, dass sich dieses Buch um eine so ernste Thematik drehen würde. Dennoch konnte mich die Geschichte absolut überzeugen und an seine Seiten fesseln.

Autor Steve Cole hat hier ein Szenario erschaffen, dass es in ähnlicher Form täglich in Indonesien geben dürfte. Denn die Gewinnung von Zinn ist für die Menschen dort jeden Tag lebensbedrohlich. Es hat daher sehr mein Herz berührt unter was für schrecklichen Bedingungen Tono jeden Tag arbeiten muss. Und alles nur dafür, dass die Menschheit Handys benutzen kann.
 Natürlich weiß man als Erwachsener, dass es reichlich fürchterliche Arbeitsbedingungen überall auf der Welt gibt und man dafür noch nicht mal um die halbe Welt reisen muss, dennoch nahm mich die Geschichte auf emotionaler Basis sehr mit.

Denn was Tono in dieser Geschichte erlebt ist teilweise ziemlich hart. Daher empfinde ich auch die Altersangabe von 11 Jahren als absolut angemessen. Jüngeren Kindern würde ich diese Geschichte nur ungern in die Hand drücken, da sie zum einen die Handlung nicht voll verstehen werden, zum anderen mit den beschriebenen Verhältnissen (je nach Kind) nicht so gut klarkommen dürften.

Der Verlauf der Geschichte ist, wie bereits erwähnt, anders als erwartet. Tono lernt das Mädchen Kemala kennen und geht mit ihr einen gefährlichen Deal ein. Der Leser merkt mit jeder Seite mehr, dass Tono in die falsche Richtung abzudriften droht und bangt um ihn.

Die super spannende Geschichte dürfte auch Lesemuffel in ihren Bann ziehen. Natürlich aufgrund der interessanten Handlung, aber auch anhand der großen Schrift und den recht kurzen Sätzen. Auch auf ein paar sehr schöne Zeichnungen können sich die Leser freuen.

Die Geschichte an sich endet recht offen und ich kann sehr gut nachvollziehen, warum der Autor diesen Weg gewählt hat. So ist es jedem Leser selbst überlassen sich eine mögliche Zukunft auszumalen.

 
Ein Buch das auf die Missstände beim Abbau von Zinn aufmerksam macht. Mich hat die Geschichte rund um den Jungen Tono sehr berührt und nachdenklich gestimmt. Definitiv ein sehr interessantes Setting!
Eine für mich sehr emotionale Geschichte belohne ich am Ende mit 4,5 von 5 Hörnchen.
 
Hierbei handelt es sich um einen Einzelband.

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

10 Kommentare :

  1. Hi liebe Sandra,

    ich hätte auf den ersten Blick auch nicht erwartet, dass so ein ernstes Thema behandelt wird, finde es aber toll, dass der Autor es anscheinend spannend thematsiert und rüberbringt. Offene Enden mag ich normalerweise nicht so gerne, aber manchmal passt es einfach am Besten, wenn man dem Leser die Entscheidung selbst überlässt.

    Liebe Grüße
    Desiree

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    1. Hey liebe Desiree,

      ich bin auch kein Fan von offenen Enden. In diesem Fall finde ich es jedoch passend. Denn wenn man das Ende und den weiteren Fortgang mit realistischen Augen betrachtet, dann kann es eigentlich nur ein trauriges oder nicht so schönes Ende nehmen. Und das ist für ein Kinderbuch nicht ganz so passend.

      Liebe Grüße
      Sandra

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  2. Hallo liebe Sandra,
    das klingt ja nach einem sehr ungewöhnlichen Kinder bzw. Jugendbuch. Dass das Buch ab 11 Jahren ist und Du dies auch so ansetzen würdest zeigt, dass es keine "leichte" Kost ist und daher ist es aber gut, dass die große Schrift, die kurzen Sätze und auch Illustrationen die ganze Aufmachung wieder etwas auflockern.
    Ein schönes und vor allem besonderes Buch. Danke für die Vorstellung.
    Liebe Grüße
    Andrea ♥

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    1. Hey liebe Andrea, ♥

      es ist definitiv eine außergewöhnliche Geschichte und sicherlich nicht für jedes Kind etwas. Ich hätte aufgrund des Klappentextes auch nicht unbedingt damit gerechnet. Mir hat es aber wirklich gut gefallen.

      Liebe Grüße
      Sandra

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  3. Hallöchen Sandra-Schatz, <3

    dieses Buch kannte ich bis eben noch gar nicht, daher danke fürs vorstellen. Tono tut mir ja bereits durch das Lesen deiner Rezi sehr leid. Unsere Kinder wachsen (zumindest die meisten) dagegen wirklich toll auf. Die Geschichte klingt absolut berührend, daher finde ich es besonders schön, dass sie dich bewegen und fesseln konnte.

    Liebe Grüße,
    Ally

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    1. Hallöchen Ally-Schatz, <3

      ja, man weiß ja eigentlich wie gut es unsere Kinder oder auch wir Erwachsenen haben, aber durch solche Bücher wird es einem noch mal richtig bewusst.
      Auf jeden Fall eine ungewöhnliche und berührende Geschichte.

      Liebe Grüße
      Sandra

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  4. Hallo Lieblings-Sandra <3,

    ich kann mir, aufgrund der Thematik gut vorstellen, dass dir das Leben von Tono ans Herz ging. Es ist schon sehr erschreckend, zu was mir Menschen fähig sind, nur um damit Reichtum und Macht zu erlangen...

    Eigentlich mag ich offene Enden nicht gerne, aber hier denke ich, nachdem ich dein Rezi gelesen habe, dass es absolut stimmig dazu ist.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Huhu Lieblings-Uwe, <3

      ich bin eigentlich auch kein Fan von offenen Enden. Allerdings weiß ich nicht so recht wie man es sonst stimmig zu Ende hätte bringen können.
      Und ja, es ist schon heftig unter was für Bedingungen die Menschen arbeiten müssen, nur damit wir ein Handy in der Hand halten können.

      Liebe Grüße
      Sandra

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  5. Liebe Sandra,

    also keine abentuerliche eine Superkraft jagt die andere - Geschichte. Der ernsthafte Hintergrund dahinter ist bemerkenswert und ich finde es genauso wie du gut, dass darauf aufmerksam gemacht wird.
    Hier scheint der Klappentext aber leicht in die irre zu führen. Einerseits mag ich es überrascht zu werden, doch es ärgert mich auch, wenn der Klappentext eventuell etwas anderes verspricht.

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Liebe Tina,

      ich verstehe was du meinst. Es wird im Klappentext schon auf mögliche Superkräfte hingewiesen. Und lange Zeit denkt Tono auch wirklich, dass er dank des Steins Superkräfte erlangt hat. Mehr verrate ich jetzt aber nicht an dieser Stelle. ;-)
      Ich bin da auch immer ein wenig hin- und hergerissen was Klappentexte angehen die einen in die Irre führen.

      Liebe Grüße
      Sandra

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