Sonntag, 6. September 2020

[Rezension] Der Koffer der tausend Zauber

ab 10 Jahren
335 Seiten
15,00 € / 10,99 €
Hardcover / eBook

Straßenjunge Rabé auf der Suche nach dem Glück. Als der elfjährige madagassische Straßenjunge Rabé einen magischen Koffer erbt, ändert sich sein Leben mit einem Schlag. Denn darin findet er eine Schatzkarte, die zu einem Ort tief im Dschungel führt. Zusammen mit dem deutschen Jungen Benja begibt sich Rabé auf die Suche nach dem Schatz. Doch wer ist die bucklige alte Frau, die ihnen immer wieder begegnet? Was will der Mann im schwarzen SUV, der sie verfolgt? Und was haben die kleine Kintana und der alte Magier mit dem Schatz zu tun? Am Ende lüften die Jungen das Geheimnis um den Koffer, seinen früheren Besitzer und ein tragisches Unglück, das viele Jahre zurückliegt ...
 
Rabé ist auf den Straßen von Madagaskar groß geworden und führt daher ein ziemlich hartes Leben. Dann erbt er jedoch eines Tages einen magischen Koffer. Dieser enthält unter anderem eine Schatzkarte. Für Rabé steht sofort fest, dass er diesen Schatz finden möchte. Unerwartete Hilfe bekommt er vom deutschen Jungen Benja, der seinem Zuhause entfliehen möchte und sich gemeinsam mit Rabé auf die Suche nach dem Schatz macht. Die Suche führt die beiden Kinder dabei in die Tiefen des Dschungels. Immer wieder müssen die Jungen vor geheimnisvollen Fremden flüchten, die es anscheinend auf den Koffer abgesehen haben.

 Schon lange wollte ich ein Buch von Autorin Antonia Michaelis lesen. Ich hatte schon viel Positives über ihre besondere Schreibweise gehört und wollte mir daher nun endlich selbst ein Bild von ihrem außergewöhnlichen Schreibstil machen. Dabei klang „Der Koffer der tausend Zauber“ nach der perfekten Geschichte für mich.

 Der Anfang der Geschichte hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Denn das Leben von Straßenjunge Rabé ist hart und ein täglicher Kampf ums Überleben. Ich mochte es wie die Autorin Rabés Leben beschreibt und den Leser auf die Missstände in Madagaskar hinweist. Das Berührende hierbei ist nämlich, dass es die „graubraunen Kinder von Madagaskar“ wirklich gibt. Gerade im Nachwort geht die Autorin auf dieses Thema noch einmal gesondert ein.

 Ich für meinen Teil war daher ziemlich gefesselt von der anfänglichen Entwicklung der Geschichte. Als Rabé den Jungen Benja kennenlernt, merkte ich jedoch wie meine anfängliche Euphorie verflog. Anstatt das die Geschichte mit der Flucht der Beiden aus Benjas Zuhause nun deutlich spannender wird, wurde die Handlung für mich ein wenig zu detailliert und ausufernd beschrieben. Erst kurz vor Ende schaffte es die Geschichte mich wieder an die Seiten zu fesseln. Dabei kann ich gar nicht sagen, dass auf den Seiten dazwischen nichts passiert wäre, aber irgendwie konnten mich die Geschehnisse nicht packen.

Dabei gibt es einige interessante Ansätze, die das Buch eigentlich zu einem richtigen Pageturner werden lassen könnten. Denn immer wieder werden die beiden Jungen von geheimnisvollen Fremden verfolgt. Auch fragt man sich, was hinter der Geschichte des Koffers steckt und was mit dem früheren Besitzer des Koffers passiert ist. Als Erwachsener hat man dabei schnell eine eigene Vorstellung davon was hinter dem Ganzen steckt. Ich bin mir jedoch sicher, dass die Zielgruppe nicht auf die Auflösung kommen wird und daher die ein oder andere Überraschung erleben wird.
Etwas enttäuscht war ich darüber, dass die Geschichte erst zu einem recht späten Zeitpunkt im Dschungel spielt. Ich bin irgendwie davon ausgegangen, dass Rabé und Benja viel früher in den Urwald gelangen werden.

 Am Ende des Buches wartet nicht nur ein berührendes Nachwort auf den Leser, sondern auch ein kleines Wörterbuch über die verwendeten Malagasy Wörter und die jeweilige Aussprache.
 
Mein erstes Buch von Antonia Michaelis wird wohl für längere Zeit mein letztes gewesen sein. Zwar waren das Setting und die Charaktere toll dargestellt, doch ich wurde nicht so wirklich warm mit dem Erzählstil der Autorin. Oftmals wird sich in meinen Augen zu sehr in Nebensächlichkeiten ergangen.
 Leider konnte mich der Schreibstil nicht wirklich an die Seiten fesseln. Dennoch fand ich es berührend, dass die Autorin ein so ernstes Thema wie Kinderarmut in diesem Buch verarbeitet.
 Am Ende bekommt die Geschichte 3,5 von 5 Hörnchen von mir.
 



Hierbei handelt es sich um einen Einzelband.

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

6 Kommentare :

  1. Hallo liebe Sandra,
    ich bin gerade absolut schockverliebt in das süße Cover. Allerdings klingt Deine Rezension sehr ernüchternd was den Inhalt der Lektüre angeht. Schade, dass die Autorin sich zu sehr in Nebensächlichkeiten verstrickt und damit die Haupthandlung aus den Augen verliert. Für Leser wie mich ist das leider ein No-Go, da ich gerne dazu geneigt bin Seiten zu überblättern.
    Aber ich bin mir sicher, dass dieses Buch seine Leserschaft finden wird :)
    Liebe Grüße
    Andrea ♥

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    1. Hallo liebe Andrea, ♥

      ich fand das Cover auch einfach nur wunder-, wunderschön bzw. finde es immer noch super schön. :-D
      Leider konnte mich der Schreibstil nicht so wirklich packen. Ich habe aber schon gehört, dass sich an diesem die Geister scheiden. Hast du schon ein Buch von der Autorin gelesen?

      Liebe Grüße
      Sandra

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  2. Hallöchen Sandra-Schatz, <3

    das Cover sieht soooo schön aus und die Idee sowie das Setting hören sich echt toll an. Gerade auch, dass sich die zwei unterschiedlichen Jungs anfreunden und gemeinsam nach dem Schatz suchen wollen, macht neugierig. Ebenso die Lebensgeschichte von Rabè. Sehr schade, dass der Schreibstil so ausufernd ist und die Spannung auf der Strecke bleibt.

    Liebe Grüße,
    Ally

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    1. Hey Ally-Schatz, <3

      ich gehe davon aus, dass du von der Autorin bisher noch kein Buch gelesen hast? Ich fand vom Setting und der Idee her, hätte dies wirklich ein ganz tolles Buch werden können. Schade das bei mir der Funke einfach nicht überspringen wollte.

      Liebe Grüße
      Sandra

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  3. Hallöchen Lieblings-Sandra <3,

    wie du weißt, habe ich noch kein Buch von der Autorin gelesen und rein von der Story spricht mich dieses Buch auf jeden Fall an. Gerade auch im Hinblick, dass es diese Kinder in der Realität gibt und die Autorin somit auf diese Mißstände aufmerksam machen möchte, finde ich toll. Aber deine Kritikpunkte wären sicherlich auch meine gewesen, weshalb ich es wohl eher nicht lesen werde. Sehr schade eigentlich.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Hallo Lieblings-Uwe, <3

      die Hintergründe zum Buch haben mich auch sehr angesprochen.
      Aber ich kann verstehen, warum du dieses Buch nicht lesen möchtest. Ich bin trotz meiner Kritik froh, endlich ein Buch der Autorin gelesen zu haben. :-)

      Liebe Grüße
      Sandra

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