Samstag, 2. Oktober 2021

[Rezension] Nachtschattenwald - Auf den Spuren des Mondwandlers

 

ab 10 Jahren
368 Seiten
16,00 € / 14,99 €
Hardcover / eBook

Niemand weiß besser als Finn, wie gefährlich es ist, den Nachtschattenwald zu betreten. Der gefürchtete Mondwandler holt alle, die nach Sonnenuntergang dort unterwegs sind – behaupten die Erwachsenen. Und seit seine Schwester Hannah nicht aus dem Wald zurückgekehrt ist, scheint der Beweis erbracht. Trotzdem nagen Zweifel an Finn: Was, wenn die Geschichten über den Mondwandler nicht wahr sind? Tief im Nachtschattenwald macht Finn eine Entdeckung, die viel größer ist als das Geheimnis um Hannahs Verschwinden ...

Seitdem Finns Schwester Hannah vor etlichen Jahren nicht aus dem Nachtschattenwald zurückgekehrt ist, weiß Finn um die Gefahr dieses Waldes. Denn dort haust der gefährliche Mondwandler, der mit aller Regelmäßigkeit Kinder und Jugendliche entführt. Doch sind alle Gerüchte um den Mondwandler war? Und lebt Hannah vielleicht noch? Diese Fragen rücken für Finn in den Vordergrund, als er auf die „Elstern“ trifft, eine Gruppe Jugendlicher, die auf eigene Faust versuchen den Mondwandler zu fangen. Was steckt wirklich hinter diesem mysteriösen Wesen?

Nachdem mir „Brombeerfuchs“ von Autorin Kathrin Tordasi schon sehr gut gefallen hat, wollte ich natürlich auch unbedingt ihr neuestes Werk lesen. „Nachtschattenwald“ bietet eine ganz andere Geschichte als „Brombeerfuchs“, hat mir persönlich aber sogar noch besser als sein Vorgänger gefallen!

Was man beim Lesen des Klappentextes vielleicht nicht sofort erwartet ist, dass die Geschichte einen dystopischen Ansatz bietet. Denn Finn und seine Familie leben in einer Zukunftsversion, in der die Natur sich ihren Lebensraum zurückerobert hat. Finn lebt in einer kleinen Siedlung mitten im Wald, die sich Kommune nennt. Hier leben die verschiedenen Menschen in einer Gemeinschaft zusammen. Schon den Kleinsten von ihnen wird dabei beigebracht des Nachts niemals im Wald unterwegs zu sein. Denn hier haust der gefährliche Mondwandler. Auch der Nachtschattenwald, der verbotene Teil des Waldes, darf auf keinen Fall betreten werden. Hier wächst die Natur noch schneller und es lauern überall Gefahren.
An diese Regeln hat sich Finn sein Leben lang gehalten. Doch mit dem Auftauchen der Elstern fängt Finn an die bestehenden Regeln zu hinterfragen.

Dies ist der Grundstein für eine wirklich grandios ausgearbeitete Geschichte! Kathrin Tordasi hat bei mir mit dem dystopischen Setting und dem geheimnisvollen Nachtschattenwald genau ins Schwarze getroffen. Als Leser fragt man sich, genauso wie Finn, was hinter all den Mythen rund um Mondwandler steckt. Kathrin Tordasi versteht es dabei sehr gut den Leser auf falsche Fährten zu führen und kommt mit der ein oder anderen überraschenden Wendung um die Ecke. Im Laufe der Geschichte gerät man immer mehr ins Staunen, aber auch ins Grübeln. Denn natürlich gibt es etliche Ansätze, die einem zum Nachdenken anregen.

Ich fand es toll wie hier ein Szenario erschaffen wurde in dem sich die Natur von der Zerstörung der Menschen erholt und ihren Lebensraum mit aller Macht zurückerlangt hat, wenn auch nicht ganz ohne menschliche Hilfe.
Auch der Aspekt, dass die Erwachsenen der Kommune nichts gegen den Mondwandler unternehmen wollen und einfach hinnehmen, dass ihre Kinder verschleppt werden ist ein wichtiger Fingerzeig.

Aber auch die Charaktere sind einfach ganz besonders. Sei es Protagonist Finn, der sich seit Jahren Vorwürfe macht, weil er der Meinung ist, dass er für das Verschwinden seiner Schwester Hannah verantwortlich ist. Auch seine beste Freundin Samira konnte mich beeindrucken. Da ihre Eltern seit längerem auf Expedition sind, lebt Samira bei Finns Oma Vera. Samira ist ein erfinderischer Freigeist und lässt sich nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen. Aber auch Oma Vera ist ein Mensch auf den man sich immer verlassen kann und den man gerne in seinem näheren Umfeld weiß.

Das Buch endet in sich abgeschlossen und ließ für mich keine Fragen offen.

Ich hätte nicht gedacht, dass mich Kathrin Tordasis zweites Werk noch mehr würde begeistern können, als schon das extrem gute Erstlingswerk. Doch das ist ihr mit „Nachtschattenwald“ absolut gelungen! Ein toll durchdachtes und anregendes Buch mit dystopischen Ansätzen. Ich habe das Setting des Nachtschattenwalds gefeiert und wäre selber mal gerne für einen Tag (aber wirklich nur am Tag) durch diesen gewandert. Eine wundervolle, zauberhafte und atemberaubende Geschichte wird hier geboten, die ihr unbedingt lesen solltet!
Natürlich gibt es nichts anderes als 5 von 5 Hörnchen und eine klare Leseempfehlung.

Hierbei handelt es sich um einen Einzelband.

Gemäß § 2 Nr. 5 TMG kennzeichne ich diese Rezension als Werbung. In meinem Beitrag befindet sich (zu informativen Zwecken) eine Verlinkung zur Webseite des Verlags, in welchem das Buch erschienen ist. Ihr erhaltet somit auch weitere Informationen zum Buch, zum Autor sowie eventuell auch zu weiteren Romanen.

2 Kommentare :

  1. Hallo Lieblings-Sandra <3,

    das Buch habe ich nun schon mehrmals bei Instagram gesehen und das interessante Cover bestaunt. Das dir der „Brombeerfuchs“ so gut gefallen hat, habe ich noch in guter Erinnerung und seitdem steht es ja auch auf meiner Hörbuchliste. Deine Rezension zu „Nachtschattenwald“ gefällt mir richtig gut und mit einem dystopischen Ansatz hätte ich hier nicht unbedingt gerechnet. Deshalb hoffe ich, dass es davon eine Hörbuchversion geben wird. Auf die WuLi kommt es schonmal :)

    Liebe Grüße
    Uwe

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    1. Hallöchen Lieblings-Uwe, <3

      Nachtschattenwald hat mir auf jeden Fall noch mal besser gefallen als der Brombeerfuchs, bei dem hatte ich doch ein paar kleinere Kritikpunkte. Und ja ich hätte auch nicht unbedingt damit gerechnet, dass das Buch einen dystopischen Ansatz besitzt. So kann man sich irren. ;-)

      Liebe Grüße
      Sandra

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